Rückblick: Atelier Champagne im Grandhotel Giessbach - Februar 2023

Rückblick: Atelier Champagne im Grandhotel Giessbach - Februar 2023

Anbei einige Impressionen und Notizen vom grandiosen Atelier Champagne 2023 im Berner Oberland.
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Einige persönliche Highlights eines Ami Champbernois, zu einem kleinen Teil sind diese schon in den Bildern oben ersichtlich:
  • Lilbert-Fils Cramant NV und Jahrgang (vertreten waren die Jahrgänge 2015 und 2016), allesamt Blanc de Blancs.
  • Piper-Heidsieck Essentiel Serie (Brut und Blanc de Blancs), der geschmacksintensive Rosé Sauvage NV,  der aktuelle Piper-Heidsieck 2014 sowie als Ueberraschung der 39 (!) Jahre auf der Hefe gelagerte Piper-Heidsieck von 1982 (Hors Série) mit dezenten Pilznoten
  • Agrapart et Fils Terroirs (Basis 2018)
  • Hatt et Söner Quattuor 2015, Les Matines 2016 und Dignitas 2012 (alles Blanc de Blancs)
  • Duval-Leroy 2009 (Edition Paolo Basso, über 10 Jahre auf der Hefe gelagert), ein weiterer Blanc de Blancs-Vertreter, sowie Femme de Champagne 2002 (weiss) mit fast 20 Jahren Hefelagerung und 95% Chardonnay-Anteil
  • C.H. Piconnet 3 Cépages (Basis 2019, zu einem Drittel aus Pinot Blanc-Trauben)
  • Cedric Moussé Eugene (2003-2020, Reserve perpetuelle) mit einem hohen Meunier-Anteil
  • Jean-Marc Sélèque Soliste in der Variante Meunier (2016) sowie Pinot Noir (ebenfalls 2016)
  • Henri Giraud MV 17, der neu aufgelegte PR 1990 (Perpetual Reserve, 1990-2019) sowie der holzbetonte und wuchtige Argonne 2014. Dazu der - zumindest für die Region Champagne - sehr körperbetonte stille Rotwein ("Coteaux Champenois") Cuvée des Froides Terres aus dem warmen Jahrgang 2018. Persönliches Fazit: Einer der besten jemals degustierten stillen Rotweine aus der Champagne.
Leicht abgefallen sind im Vergleich zu früheren Degustationen nur wenige Champagner von Cinq Filles (Jahrgänge 2016 und 2018, der 2018 vor allem aufgrund stark dominierender Süsse trotz nur 6g Dosage) sowie zweitens der Duval-Leroy Femme de Champagne Rosé (Basis 2006). Letzterer mit sehr gewöhnungsbedürftigen Kräuternoten und wenig Frucht, insbesondere im Vergleich zu den zwei ebenfalls vorgestellten weissen Varianten Femme de Champagne 2002 sowie Femme de Champagne NV (Basis 2006).

Neben dieser offenen Degustation mit Flying Lunch sowie Schweizer Kaviar von Oona (aus dem Tropenhaus Frutigen) gab es parallel viele Masterclasses für vertiefende Erörterungen:
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An den Masterclasses war die J. Lassalle "Special Club"-Vertikale (in weiss 2007, 2008, 2012 sowie 2013; dazu noch ein Rosé 2014) ein absolutes persönliches Highlight. Siehe nachfolgendes Bild, von links nach rechts:
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Gar zur Pflicht für jeden unverbesserlichen "Cüpli"-Trinker sollte man die Masterclass von Riedel (in Zusammenarbeit mit Champagnern von Thierry Fournier als Praxisbeispiel) zum Thema "verschiedene Glasformen - verschiedener Duft" erklären. Siehe das nachfolgende Bild mit den vier vorgestellten Glastypen aus dem Hause Riedel. Es wurde wieder einmal klar ersichtlich demonstriert wie ungeeignet die historischen Glastypen 1 und 2 für hochwertige Schaumweine sind. Glastyp 1 (Coupe) hat allenfalls noch eine Bedeutung für Champagner-Cocktails (mehr zum Thema Glaswahl in unserer Rubrik Praxis-Tipps):

IMG_3225pngAbgerundet wurde der Anlass mit einem festlichen Dinner im schönen Belle Epoque-Ambiente mit dezenter Piano-Musik; ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
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Das Abendmenü mit einem grandiosen Champagner-Pairing - insgesamt 13 weitere Champagner, darunter viele Highlights aus der Degustation am Nachmittag - vom Amuse Bouche bis zur Nachspeise:
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Dabei überzeugte zum Dessert der frisch aus der Champagne eingetroffene Louis Roederer Rosé 2016 (Louis Roederer war als einziger Produzent nicht an der offenen Degustation am Nachmittag vertreten, nur an den Masterclasses) nebst den oben bereits erwähnten Highlights (wie dem Henri Giraud MV 17 etc.) besonders.

Ausser dem allerletzten Champagner (ein demi-sec Rosé von Les Cinq Filles) entfielen übrigens alle 12 restlichen Dinner-Champagner auf die Dosage-Kategorien brut, extra brut oder sogar brut nature.

Zum Abschluss und als Schlummertrunk gab es noch die klassischen Champagner-Cocktails French 75 sowie Old Cuban an der Hotelbar, persönlich gemixt von @doctorcocktail (Dirk Hany, Bar am Wasser, Zürich). Vielen herzlichen Dank für diesen Spezialwunsch zu später Stunde!

Ebenfalls bedanken möchten wir uns nochmals bei den zwei Organisatoren dieses tollen Anlasses (Dominik Betschart und Reto Künzi), in Zusammenarbeit mit der Direktion des Hotels Giessbach.
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(Fotoquelle: Jungfrau-Zeitung)

Die Jungfrau-Zeitung hat ebenfalls einen ausführlichen Artikel zum Anlass und den Organisatoren verfasst.

Das "Atelier Champagne" war 2023 ausgebucht. Das dürfte auch in Zukunft der Fall sein. Wir sind sicher nicht die einzigen Teilnehmer die sehr gerne sofort wieder kommen an ein zukünftiges Champagner-Wochenende im Grandhotel Giessbach. À bientôt!